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Rosenium St. Oswald erhält kirchlichen Segen

06.07.2015 - Gunther Zettl

15. Heim der Rosenium GmbH seiner Bestimmung übergeben

Aus einer neuen, mit viel Idealismus angegangenen Idee ist zwanzig Jahre später eine Erfolgsgeschichte geworden, die mit der offiziellen Segnung der Seniorenpflegeeinrichtung in St. Oswald seine insgesamt 15. Auflage erfahren hat. Geschäftsführer Dr. Siegfried Schmidbauer konnte zu dieser Veranstaltung zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und dem kommunalen Bereich begrüßen.

Schwierigkeiten gilt es immer wieder zu meistern, eine der größten Schwierigkeiten im Vorfeld dieser Feier sei es gewesen, die zahlreichen Ehrengäste einzuladen, da viele der offiziellen Schreiben im Zuge des Poststreiks ihre Empfänger nicht erreicht hätten. Daher wurden viele der erwarteten Gäste per Telefon von dem bevorstehenden Termin verständigt.

Die Geschichte der Rosenium GmbH begann vor über 20 Jahren in Neureichenau mit dem Bau der ersten Seniorenpflegeeinrichtung, begann Dr. Schmidbauer seine Begrüßung. Schon damals galt als Wahlspruch und Auftrag des Unternehmens, eine menschliche und wohnortnahe Pflege sicherzustellen und dabei die Häuser der jeweiligen Region anzupassen. Im Vergleich zu anderen stationären Einrichtungen der Altenpflege sollten die Häuser der Rosenium GmbH kleinere Einheiten bilden, wobei die Räumlichkeiten selbst großzügig und freundlich gestaltet werden und die Bewohner viel menschliche Wärme und familiäre Geborgenheit erfahren können.

Die Pflege, so die Idee, sollte dort stattfinden, wo die zu pflegenden älteren Mitmenschen aufgewachsen waren, ihre Familie gegründet und gelebt hätten. Dabei genießen die nachgeordneten Führungskräfte ein großes Maß an Eigenverantwortung und seien eng in die Weiterentwicklung des Unternehmenskonzeptes eingebunden. Schon bald zeigte sich, dass diese Idee durchaus interessant war, so dass andere Gemeinden auf das junge Unternehmen aufmerksam wurden und in den kommenden beiden Jahrzehnten Seniorenpflegeheime in den Landkreisen Freyung – Grafenau, Passau und Deggendorf, sowie im Stadtgebiet Passau errichtet werden konnten. Zwischenzeitlich beschäftige das Unternehmen an seinen 15 Standorten fast 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bilde derzeit an der unternehmenseigenen Altenpflegeakademie in Grafenau über 60 junge Menschen aus.

Die Altenpflegeakademie Bayerischer Wald werde künftig an Bedeutung gewinnen, so Dr. Schmidbauer weiter, da diese neben der Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte auch die Weiterbildung der Mitarbeiter und Führungskräfte übernehmen werde.

„Das Wohlbefinden unserer Bewohner ist zentraler Baustein unserer Unternehmensphilosophie“, so Dr. Schmidbauer weiter, daher komme der Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem direkten Umfeld der Bewohner eine große Bedeutung zu, da dadurch bei den zu versorgenden Senioren ein Gefühl des „Daheimseins“ und der Geborgenheit entstehe. Hohe pflegerische Qualität und viel Menschlichkeit überzeuge die Angehörigen und lasse das Unternehmen im Wettbewerb mit anderen Einrichtungen erfolgreich bestehen.

„Schuld“ daran, dass St. Oswald als 15. Standort eines Roseniums ausgewählt wurde, trage der Bürgermeister, meinte Dr. Schmidbauer schmunzelnd. Er habe den Kontakt gesucht, den Betrieb in dem Ort immer wieder schmackhaft gemacht, sich bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück sehr mit eingebracht und so die Sache vorangetrieben.

Nach dem Spatenstich im Frühjahr 2014 sei es den ausführenden Firmen, die allesamt aus der Region stammten, unter der Leitung der Firma Strobl – Bau aus Neureichenau gelungen, in nur wenigen Monaten dieses schöne Pflegeheim zu errichten. Sein besonderer Dank gelte auch den Vertretern der Geschäftsbanken, der Sparkasse Freyung – Grafenau und den Sparkassen Passau und Deggendorf, die eine schnelle und unproblematische Finanzierung ermöglicht hätten.

Nach Abschluss des Versorgungsvertrages mit den Pflegekassen und dem Bezirk Niederbayern konnte am 15. November 2014 der Betrieb im Rosenium St. Oswald aufgenommen werden. Bereits zur Weihnachtszeit war das letzte Bett im Haus belegt, konstatierte Dr. Schmidbauer, der meinte, dass dies auch ein Zeichen dafür sei, dass das Konzept der kleinen, wohnortnahen Einrichtungen große Akzeptanz finde.

Mit seinem Wunsch für eine erfolgreiche Zukunft des Roseniums St. Oswald und des gesamten Unternehmens und damit auch einer glücklichen und unbeschwerten Zeit für die Bewohner schloss Dr. Schmidbauer seine Ausführungen.

Musiker Christian Balboo Bojko, der den Festakt mit dem „Love Story Theme“ eröffnet hatte, leitete mit einer bekannten Filmmusik „Für Amelie“ zu den folgenden Grußwortrednern über.

Der schon angesprochene Bürgermeister der Gemeinde St. Oswald, Helmut Vogl, hob hervor, dass mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Roseniums ein wichtiger Baustein im sozialen Bereich der Gemeinde entstanden sei. Die Errichtung des Pflegeheims in so zentraler Lage, mitten im Ort, eingebettet zwischen Kindergarten und der Kirche sei zunächst mit einigen Schwierigkeiten verbunden gewesen, doch „was lange währt, wird endlich gut!“, meinte er. Der Standort sei letztlich sehr gut gewählt und das Haus passe sich sehr gut dem Ortsbild an.

Das Angebot des Unternehmens Rosenium GmbH habe die Gemeinde St. Oswald vollkommen überzeugt. In einer sich wandelnden Gesellschaft, in der die Großfamilie, in der mehrere Generationen unter einem Dach leben würden, immer mehr an Bedeutung verlieren würde, werde die Notwendigkeit von Pflegeeinrichtungen immer höher. Dort würden wichtige Aufgaben des täglichen Lebens professionell erledigt und die älteren Mitmenschen seien in einer Gemeinschaft unter Gleichaltrigen besser aufgehoben. Er freue sich, dass das Angebot so gut angenommen werde und die Seniorenpflegeeinrichtung bereits voll belegt sei, dies zeige auch, dass der Bedarf vorhanden sei und genutzt werde. Abschließend überreichte Vogl an Geschäftsführer Dr. Schmidbauer eine Ortschronik und ein gläsernes Gemeindewappen, sowie an die Heimleiterin Annette Reimeier einen Briefbeschwerer und einen Blumenstrauß.

Die stellvertretende Landrätin Renate Czerny betonte die Bedeutung von Pflegeeinrichtungen allgemein, die flexibel auf die Bedürfnisse und Wünsche der älteren Bewohner eingehen könnten und diese nach modernen Erkenntnissen erfüllen würden. Gerade die Zuwendung von Mensch zu Mensch sei in den vergangenen Jahrzehnten immer brüchiger geworden, was vor allem ältere Menschen zu spüren bekämen. In den Einrichtungen der Rosenium GmbH hätten die Bewohner eine Wohngrundlage, die modernsten Ansprüchen genüge, in denen sie menschliche Stütze erfahren würden, wobei der Grundsatz gelte, so viel Hilfe wie nötig und so viel Selbständigkeit wie möglich. Auch sie betonte die Bedeutung der wohnortnahen Pflege und meinte abschließend, sie sei überzeugt, dass es dem Pflegeteam sicher gelinge, das Haus zu füllen und die ihnen anvertrauten Menschen sehr gut zu versorgen.

Mit einem selbst komponierten und interpretierten Stück „Mozart andante grazioso“, dem er den Titel „Heimat“ gegeben hat, leitete Musiker Christian Balboo Bojko zur kirchlichen Segnung über.

Pfarrerin Sonja Schuster und Dekan Kajetan Steinbeißer übernahmen im Beisein der Ehrengäste, aber insbesondere auch vieler Heimbewohner, die sie besonders begrüßten, die kirchliche Segnung der Altenpflegeeinrichtung. Dabei betonte Pfarrerin Schuster die Bedeutung derartiger Einrichtungen als Heimat für ältere Menschen. Ein solches Haus sei wie ein Mosaikstein im täglichen Zusammenleben für Jung und Alt gleichermaßen. „Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den einzelnen Tagen mehr Leben“, das wünsche sie allen Bewohnern, dass genau das für sie möglich sei. Durch die professionelle Hilfe und Betreuung sei dies sicher möglich. Pfarrer Steinbeißer blickte auf das Tagesevangelium, das den Blick auf die älteren Menschen richte. Der sollte sich darauf besinnen, wo er seine Wurzeln habe – nämlich in der Schöpfung. Er beendete seine Worte mit einer Geschichte von einer älteren Dame, die wortlos an einem Kinderspielplatz saß und dort von einer jungen Mutter beobachtet wurde, wie sie etwas eingesteckt hat. Die Mutter habe die Polizei benachrichtigt, die dann feststellte, dass die ältere Frau lediglich eine Glasscherbe aus dem Sand gefischt hatte, darüber aber keine Aufhebens machen wollte. Er mahnte alle zu mehr Zwischenmenschlichkeit und Miteinander.

Zusammen mit seiner evangelischen Kollegin segnete er anschließend die Räumlichkeiten und die Bewohner und deren Betreuungskräfte. Den Abschluss dieser Segensfeier bildeten die beiden bekannten Kirchenlieder „Lobe den Herren“ und „Großer Gott, wir loben dich“, die alle gemeinsam anstimmten.

Mit einem gemütlichen Beisammensein bei einem leckeren Festmenü, das Küchenchef Ingo Lagerbauer perfekt zubereitet hatte, klang die Feierstunde aus.

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