Maibaum Spiegelau fehlte plötzlich
Am 30. April, als die ersten Mitarbeiter zur Frühschicht ankamen, fiel ihnen sofort auf, dass der Maibaum des Roseniums Spiegelau in der Nacht vorher offensichtlich gestohlen worden war. Natürlich waren auch die Bewohner ganz aus dem Häuschen, hatten sie sich doch auf ein zünftiges Fest zum Aufstellen des Baumes gefreut.
Ein von den Dieben zurückgelassener Zettel wies darauf hin, dass der Baum gegen eine Auslöse in Form einer deftigen Brotzeit und 3 Kästen Bier für insgesamt 8 Mann gegen 14.00 Uhr zurückgebracht würde. Nachdem die Brotzeit zugesagt wurde, versammelten sich am frühen Nachmittag alle Bewohner des Roseniums im Speisesaal und warteten gespannt bei Kaffee und Kuchen, wer denn die dreisten Maibaumdiebe wären.
Als sie schließlich von weitem schon Pfarrer Tobias Keilhofer mit einer Schar seiner Ministranten erkennen konnten, brach im Speisesaal ein fröhliches Gelächter aus. Die Maibaumdiebe bekamen zunächst von der Heimleitung ihre versprochene Brotzeit und das dazu gehörende Bier und machten sich danach auf den Weg, den Maibaum zu holen. Annette Reimeier meinte Pfarrer Tobias Keilhofer gegenüber: „Da fällt man ja vom Glauben ab, wenn der eigene Pfarrer den Maibaum klaut.“
Zur Überbrückung, bis der Maibaum wieder vor dem Rosenium eintraf, unterhielt Nicole mit Unterstützung ihrer Tochter Alida und deren Freundin mit der Gitarre die Bewohner, die gerne auch bei den bekannten Liedern mit einstimmten.
Allen gefiel dieser unterhaltsame Nachmittag, der schließlich mit dem Aufstellen des Baums seinen Höhepunkt fand, besonders, da die Maibaumdiebe selbst unter fachkundiger Anleitung und Mithilfe des Hausmeisters Manfred aufstellten, die wiederum von den Bewohnern mit kräftigen „Hau Ruck“ – Rufen unterstützt wurden. Nach getaner Arbeit wurde schließlich noch mit Bier und Radler angestoßen.