Aus Maibaumdieben wurden Freunde und Helfer

Es ist schon eine lange Tradition, dass vor dem Neureichenauer Rosenium ein Maibaum aufgestellt wird. Schon Wochen vor dem gesellschaftlichen Ereignis sind die Bewohner mit Unterstützung ihrer Betreuerinnen damit beschäftigt, den Baum liebevoll zu restaurieren und zu schmücken.

Allerdings ist es durchaus auch Tradition, dass ein solch festlich geschmückter Baum auch geklaut werden kann. Dieser Herausforderung stellte sich heuer erstmalig die Neureichenauer Jugendfeuerwehr. In einer Nacht und Nebel – Aktion suchten die jungen Feuerwehrler kurz nach Mitternacht intensiv das Rosenium Gelände nach dem Baum ab. Prompt wurden sie fündig und schafften den Baum mit vereinten Kräften schleunigst in ihr Feuerwehrhaus.

Am nächsten Morgen waren die Bewohner im Rosenium ganz aufgeregt, weil der Baum verschwunden war und sie es dieses Jahr nicht mit Hilfe des Heimbeirates geschafft hatten, den Baum selbst zu stehlen. Die komplette Roseniummannschaft stand vor einem großen Rätsel, wer denn wohl die Diebe gewesen sein könnten, zumal kein Bekennerschreiben hinterlassen worden war.

Spät in der Nacht – vor dem geplanten Maibaumaufstellen – erhielt Heimleiterin Annette Kern ein Foto vom verschwundenen Maibaum auf ihrem Handy – mit der Frage, ob ihr denn dieser Baum bekannt vorkäme?! Der Absender war kein geringerer als der Kommandant der Feuerwehr, Alois Wimmer.

Eifrig wurde miteinander kommuniziert und schnell ließen sich die gemeinen Maibaumdiebe umstimmen, so dass aus ihnen sogar liebe Helfer für das Maifest im Rosenium wurden.

Nachdem Annette Kern den Maibaum mit einer zünftigen Brotzeit ausgelöst hatte, stellten die Feuerwehrleute kurzerhand das Schmuckstück in den Roseniumgarten. Zuvor hatten sie dem Baum noch zu Kränzen und Baumschmuck verholfen.

Trotz Regens wurde anschließend gemeinsam ein zünftiges Maifest gefeiert, das zudem von den „Strawanzern“ auf ihrer Harmonika musikalisch bestens umrahmt wurde.