Beeindruckendes Perchtentreiben beim Rosenberger Gut
Bereits zum dritten Mal besuchten über 100 Teufel, Hexen und Perchten das Rosenberger Gut, um die zahlreich dort wartenden Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Geht man in der Geschichte dem Mythos „Rauhnacht“ ein wenig nach, lässt sich sehr schnell herausfinden, dass vor allem die Nächte zwischen dem Heiligen Abend und dem Dreikönigstag als magisch und gleichzeitig berüchtigt gelten. Seit Jahrhunderten werden immer wieder Geschichten von seltsamen Dingen zum Teil mit Erscheinungen von „komischen Gestaltungen“ übermittelt. So ist es heute in vielen ländlichen Gegenden immer noch der Brauch, in der Nacht vom 05. auf 06. Januar alle Wohnräume mit Weihrauch auszuräuchern und so die bösen Geister zu vertreiben.
Ein wenig Wahrheit ist bestimmt in den Überlieferungen enthalten. So gilt als erster übermittelter Percht „Frau Holle“. Und genau diese Frau Holle sorgte offensichtlich dafür, dass der ohnehin schon idyllische Garten des Rosenberger Guts durch die vorab gefallene weiße Schneepracht noch idyllischer wirkte und das Perchtentreiben zusätzlich mit ausgiebigem Schneefall untermalte.
Fünf Perchtengruppen waren heuer zu Gast in Lackenhäuser. Den Anfang machten die Kirchdorfer Wolfsauslasser, die mit ihren großen Glocken gleich zu Anfang die 800 Zuschauer zum Mitmachen animierten. So eine Glocke kann bis zu 30 kg wiegen, umso erstaunlicher ist es, welch unglaubliches Getöse die jungen Männer und Frauen damit veranstalteten. Danach kamen die Pramtalteufel aus Brunnthal, die mit ihren schaurigen Masken zu den Zuschauern gingen und ihnen glücksbringend sanft über den Kopf streichten.
Besonders erfreulich war auch der Auftritt der Pflanzenberger Hexen aus Waldkirchen, die nur eine kurze Anreise hatten. Mit ihrem Hexentanz vor dem offenen Feuer vertrieben sie wild gestikulierend die bösen Geister.
Die Schärdinger Teufelsperchten, die eigens aus Österreich angereist kamen, vertrieben mit ihren furchteinflößenden Masken und Gestalten dann die letzten Geister aus dem Roseniumgarten.
Den Schlussauftritt hatten auch in diesem Jahr wieder die Dreiflüsseteufel aus Passau, die wie schon die Jahre zuvor, ihre wirklich gigantische Perchtenshow zeigten. So ging auch dieses Mal der große weisse Percht voran, der der Sage nach als guter Percht gilt. Aber eben dieser gute Percht wird von den anderen – wild einlaufenden Dreiflüsseteufeln aus dem Garten verjagt, solange bis plötzlich alle schaurigen Gestalten still und starr am Boden verharren – jetzt sind endgültig alle Geister bezwungen und der weisse Percht kann sich wieder der Truppe anschließen.
Außerordentlich gut kamen bei den Zuschauern die Nachwuchsläufer der Dreiflüsseteufel an. Die fünf- bis siebenjährigen Kinder, die sich, ebenfalls mit Teufelsmasken verkleidet, unter der Obhut des ersten Vorstands Daniel Maier im Garten den Zuschauern präsentierten und ganz wie Großen ihre eigene, beeindruckende Show zeigten.
Moderiert wurde das ganze Spektakel von Andreas Reich, der ebenfalls zu den Dreiflüsseteufeln gehört.
Veranstalter des Perchtenlaufes war auch heuer wieder das „Wirtshaus vom Rosenberger Gut“. Koch Armin Ramesberger mit seinem Team sorgte wieder dafür, dass für die zahlreichen Gäste genügend warmer Glühwein und kulinarische Köstlichkeiten bereit standen. Ebenso zeichnete er dafür verantwortlich, dass die 100 Perchten als Hauptdarsteller, die sich dankenswerter Weise erneut im Haus der Freiwilligen Feuerwehr umziehen konnten, mit warmen Getränken und einer dampfenden Gulaschsuppe bei Laune gehalten wurden.
Unterstützung bekam Armin Ramesberger dabei wieder von einer Delegation des Roseniums: Simone Bernecker, Andrea Höllmüller und Annette Kern waren an der Organisation beteiligt. Werbung und Pressearbeit, ebenso der Gartenverkauf mit Getränken und Würstlbraterei war bei den drei Damen in besten Händen.
Ohne die Gesamtorganisation der Dreiflüsseteufel, die für die Gastperchten und den eigentlichen Ablauf der Aufführungen sorgten, wäre ein Spektakel dieser Dimension in Lackenhäuser nicht möglich. So galt der Dank des Rosenium - Teams auch heuer besonders den Dreiflüsseteufeln aus Passau für deren Engagement, die mittlerweile die Veranstaltung zu ihrem eigenen Höhepunkt und zu einem Highlight für die ganze Region gemacht haben.
Ebenso wichtig für den geordneten Ablauf der Veranstaltung ist die Freiwillige Feuerwehr Lackenhäuser, die nicht nur ihr Gerätehaus zur Verfügung stellten, sondern darüber hinaus den Garten ausleuchteten, den Verkehr regelten und den vielen Besuchern Parkplätze zuwiesen. Ein besonderer Dank ging auch an den Bürgermeister der Gemeinde Neureichenau, Walter Bermann, der diese Veranstaltung wieder gerne genehmigt hatte.
Nachdem der Perchtenlauf 2014 wieder zu einer rundum gelungenen Veranstaltung wurde, ist es eine Selbstverständlichkeit auch 2015 die bösen Geister aus Lackenhäuser zu vertreiben.