Drescherfest in Breitenberg

Ein ganz besonderes Fest in jedem Herbst ist das Drescherfest im Breitenberger Webereimuseum. Denn dort kann man zusehen und miterleben, wie vor 100 Jahren das Getreide gewonnen und verarbeitet wurde. In einem tollen Rahmenprogramm werden zusätzlich alte Trachtentänze gezeigt und Speisen angeboten, wie es sie in früheren Jahren überall gab.

Was für die Jungen lehrreich ist, erinnert die Bewohner aus dem Rosenium an ihre Kindheit und Jugend. Wenn sie den freiwilligen Helfern zusehen, dann denken sie zurück, wie hart und schweißtreibend die Arbeit war, wie viel Entbehrung sie erlitten haben und wie stolz sie waren, wenn die Ernte gut ausfiel, weil das das Überleben der Familie gesichert hat.

So war es auch in diesem Jahr. Mit großem Interesse beobachteten die Besucher, wie alte Arbeitstechniken eingesetzt wurden und kommentierten die Arbeit lebhaft. Beim Erzählen spürten sie wieder, wie der Schweiß ihnen von der Stirn perlte, und die Arme schmerzten, weil damals alles Handarbeit war.

Doch zum Glück handelte es sich nur um eine Zeitreise. Ein paar Stunden in Erinnerungen schwelgen. Denn natürlich war damals nicht alles nur hart und arm und schwer zu ertragen. „Es war auch eine schöne Zeit“, erzählten die Besucher aus dem Rosenium ihren jungen Betreuungskräften. Denn das schönste kam ja zum Schluss, dann, wenn an der großen Tafel gegessen und getrunken und gefeiert wurde. Wenn man zusammensaß und erzählte, genau wie heute. Bei frisch gebackenem Bauernbrot mit Speck und Presssack, selbstgemachter Topfenkäse und den leckeren Schmalzkrapfen schmeckte die Erinnerung gleich nochmal so gut. Nur das Tanzen überließen sie den Mitgliedern der Trachtengruppe, die an diesem Nachmittag die alten Tänze wieder zum Leben erweckten.