Im Museumsdorf Tittling in die Vergangenheit reisen
Für die unternehmungslustigen Bewohner aus dem Rosenium Spiegelau gibt es nichts Schöneres, als auf eine kleine Reise zu gehen. Ihre liebsten Ziele sind die, die sie zurück in die Zeit führen, als sie noch jung und voller Schwung waren.
Damit sich die Bewohner während ihrer Reise gut aufgehoben fühlten, wurden sie am Eingang von ihrer Reisebegleiterin Petra erwartet. Diese erzählte ihnen vom Ehepaar Centa und Georg Höltl, die 1974 mit der Restaurierung der 500 Jahre alten Rothaumühle den Grundstein für das heute 25 ha große Gelände gelegt hat. Inzwischen umfasst die Sammlung über 150 Gebäude mit mehr als 60.000 Objekten und ist für eine Zeitreise bestens geeignet.
Kaum hatten die Senioren das erste Haus erreicht, da begannen sie auch schon, von ihrer eigenen Jugend zu erzählen. Viele hatten selbst in solchen und ähnlichen Häusern gelebt und erinnerten sich, beim Anblick der liebevoll aufbereiteten Kleinigkeiten, an dieses Leben. So gab es Sakralgegenstände, Bauernmöbel und Hausrat, Kleidung, landwirtschaftliche Geräte, Schmuck, Glasarbeiten und Fuhrwerke zu bestaunen und auch zu berichten, wie man die Geräte bedient oder die Kleidung damals getragen hat.
Auf ihrem Weg durchs Dorf kamen sie an den ehemaligen Häusern von Bauern und Tagelöhnern, an Kapellen und der ältesten Schule Deutschlands, an Werkstätten und Mühlen vorbei. Und weil sich die Gruppe so interessiert an allem zeigte, durfte sie auch ein Haus besichtigen, das sonst nur Schulklassen vorbehalten bleibt.
Auf ihrem Weg durch das alte Dorf wurden die Besucher von einer Gänseschar begleitet und dabei stellte sich heraus, das einige der Spiegelauer sich mit dem Federvieh sehr gut auskennen, ja wahre Gänseflüsterer sind.
Im alten Wirtshaus angelangt, gab es zur Stärkung, wie früher, Zwetschgendatschi mit einem Haferl Kaffee oder Brot mit Schmalz und ein Bier dazu. Und natürlich wurde auch hier wieder sehr viel über die gute alte Zeit geplaudert. „Ein wunderschöner Nachmittag“, war das Resümee, und der Dank der Gruppe, den Frau Kaufmann überbrachte, galt der Heimleiterin Annette Reimeier, die den Ausflug organisiert und spendiert hatte.
