Leidenschaftliche Tänzer schwingen die Beine

Der Speisesaal war gut gefüllt, als Franz Bernecker mit seiner Zugharmonie aufspielte und die Heimbewohner mit seinen schwungvollen Liedern nicht nur zum Mitsingen aufforderte. „Das ist ihre Musik“, weiß Petra Böhmisch, die sich im Rosenium Röhrnbach um die Freizeit-Betreuung der Bewohner kümmert.

Und tatsächlich finden sich schnell die ersten Paare zusammen. Karli tanzt für sein Leben gern, fordert Schwester Barbara auf und ist glücklich. Er hat schon immer gern getanzt und auch wenn es mit dem Laufen nicht mehr so gut geht, ein kleines Tänzchen ist auf jeden Fall noch drin. Wer nicht aufstehen mag zum Tanzen, der schunkelt einfach im Sitzen mit. Franz Bernecker ist ein gern gesehener Gast in den Rosenium-Häusern, spielt seit der ersten Stunde auf und weiß genau, was sein Publikum von ihm erwartet und wie er für gute Stimmung sorgen kann.

Hermine feierte an diesem Tag ihren Geburtstag. Sie wurde 88 Jahre alt und freute sich besonders, dass so viele mit ihr, wenn auch verspätet, in den Mai tanzen wollten. Zur Stärkung gab es aus der Küche eine deftige Brotzeit und natürlich für den einen oder anderen ein Gläschen Bier, weil dieses, in Maßen genossen, die Gedächtnisleistung gerade im Alter stärken kann. Und wirklich singen die Bewohner begeistert die Lieder aus ihrer Jugend mit und nur die Wenigsten brauchten dafür den Text, denn den haben sie bereits vor vielen Jahrzehnten auswendig gelernt.