Ausflug in die Vergangenheit
In der Regel kommen Familienmitglieder und Freunde ins Heim, um ihre dort lebenden Angehörigen zu besuchen. Sie bringen Blumen mit, oder auch einen Kuchen, plaudert und fahren dann zufrieden wieder nach Hause, weil es den Lieben gut geht. Eine kleine Gruppe aus dem Rosenium Neureichenau drehte den Spieß kurzerhand um und schaute wieder einmal in ihrem alten Zuhause vorbei. Und das kam so:
Auf dem Wochenplan war am Donnerstag ein Grillfest eingetragen, die Vorbereitungen liefen, doch dann machte das Wetter den Organisatoren und Bewohnern einen Strich durch die schöne Rechnung. Nur weil Sommer ist, muss es ja noch lange nicht schön sein. Also beschloss Heimleiterin Anette Kern mit ihrem Team, das man stattdessen ja vielleicht mal wieder einen schönen Ausflug machen könnte und erinnerte sich prompt an eine oft erzählte Schwärmerei von Rosenium-Bewohner Herbert Seidel. Der wohnte zuletzt im Oberösterreichischen Schwarzenberg und weiß noch heute, wie gut ihm die selbstgemachten Kuchen und der Kaffee im Café Eisner einst geschmeckt haben.
Geplant – getan! Rasch stand das Grüppchen um Herbert Seidel fest, das mit dem Rosenium-Kombi seine kleine Reise in die Vergangenheit begleiten wollte. Erstes Ziel, die Terrasse des Café Eisner in Schwarzenberg. Doch der Zufall meinte es an diesem Tag wirklich gut mit Herbert Seidel. Unterwegs erkannte ihn seine Tochter an seinem Hut, las die Roseniumaufschrift, wendete ihren Wagen und folgte den Ausflüglern. So fand bei Kaffee und Kuchen, der ihm noch immer so gut wie früher schmeckte, eine kleine Familienzusammenführung statt. Und nicht nur das, auch eine frühere Nachbarin begrüßte den Rentner und freute sich, ihn einmal wiederzusehen.
Doch damit nicht genug. Im Anschluss daran fuhr die Gruppe zu Herbert Seidel nach Hause und freute sich mit ihm, als er wieder einmal seine Stube betrat und so noch ein bisschen mehr in seinen Erinnerungen schwelgen konnte.
Angestachelt von der Freude, die Herbert Seidel zeigte, äußerte auch Ingeborg Scholler den Wunsch, bei Tochter und Schwiegersohn in Lackenhäuser vorbeizuschauen. Also machte die Ausflugsgruppe noch einmal mit lauten Hupen vor dem Haus der Familie Dorn Halt, die nicht schlecht staunten, als ihre Mutter auf einmal vor der Tür stand.