Coronazeit im Rosenium
Im Rosenium Freyung hatten sich schon alle auf das neue Jahr, viele Feste und Ausflüge gefreut. Der Jahresplan war Anfang Januar bereits fertig und die Organisatoren ganz stolz auf die vielen Ideen. Doch dann kam Corona und alles wurde anders. Ende März 2020 wurden die Altenheime für Besucher und Therapeuten geschlossen. Viele Angehörige befürchteten, dass sich ihre Lieben bei uns im Heim jetzt langweilen würden und nicht mehr richtig betreut werden.
Aber im Rosenium im Freyung wird es nicht langweilig. Zunächst stellten wir den Betreuungsplan um. Von vielen Angeboten mit großen Gruppen wechselten wir auf Kleingruppen und vermehrte Einzelbetreuung. Dadurch konnten wir auch im Heim das Abstandsgebot gut einhalten. Wichtige religiöse Bräuche, gerade zu Ostern, wurden ebenfalls in kleinen Gruppen umgesetzt. Als Beispiel sei nur das Palmbuschen binden und das Ostereierfärben genannt.
Zusätzlich zu unseren Betreuungskräften setzten wir auch vermehrt unsere Schüler zur Betreuung, besonders zur Einzelbetreuung der Bewohner ein. Diese durften nun auch nicht mehr zur Schule gehen und führten manch harte “Vier gewinnt“-Partie oder lackierten auch mal die Fingernägel. Unsere Schülerin Elena besuchte unsere Bewohner öfter mal mit ihrer “Quetschen“ und spielte in den Aufenthaltsbereichen auf Station sowie in den Zimmern unserer bettlägerigen Bewohner. Manche unserer Pflegerinnen entpuppten sich als Wellnessfee und organisierten Fußbäder, Maniküren und Haareschneiden für die Bewohner.
Damit unsere Bewohner auch weiterhin visuellen Kontakt zu ihren Angehörigen halten konnten, bekam das Rosenium zwei Smartphones mit WhatsApp zur Verfügung gestellt. Die Videotelefonie enttarnte sich bald als neues und interessantes Kommunikationsmittel.
Als das Wetter dann endlich mal besser wurde, konnte mit Hilfe unseres Hausmeisters auch endlich unser Hochbeet neu bepflanzt werden. Damit alle Bewohner was davon haben, wurden viele Küchenkräuter eingepflanzt. Doch auch die eine oder andere Erdbeerpflanze zum Naschen hat sich ins Beet verirrt.
Zum Muttertagswochenende wurden die strengen Einschränkungen für unsere Heimbewohner gelockert und die ersten Besucher durften sich wieder anmelden. Wenn auch die Besuchsregeln bei uns sehr streng gehandhabt werden, freuen sich doch sowohl Bewohner als auch Angehörige sehr darüber sich wieder sehen zu können. Der Kindergarten St. Josef brachte im Vorfeld für unsere Bewohner und auch Mitarbeiter einen Korb mit Süßigkeiten und einen Brief dazu.
Wir freuen uns alle über die kommenden Lockerungen und sind stolz darauf unseren Bewohnern auch mit Corona eine schöne Zeit bereitet zu haben. Bleibt nur zu hoffen, dass auch weiterhin alle gesund bleiben!