Der zertifizierte Maibaum
Für Schönbergs Bürgermeister Peter Siegert ist der Maibaum nicht einfach nur ein Teil alter Traditionen, sondern eine Herzensangelegenheit. Daher stehen die Maibäume im Gemeindegebiet Schönberg auch unter seinem persönlichen Schutz, werden bezuschusst und sogar zertifiziert. Schließlich soll von diesem Zeugnis bayerischer Lebensart ja keine Gefahr für Leib und Leben ausgehen. Aus diesem Grunde kam vor dem Aufstellen eine kleine Kommission, bestehend aus dem Rentner Ernst Hartl, Bürgermeister Peter Siegert, Pfarrer Michael Bauer und Heimleiter Wolfgang Baumgardt zusammen, um den Baum auf Herz und Nieren zu prüfen. Erst dann erhielt er seine Plakette, die ihn dazu berechtigte, ein echter Maibaum zu sein.
„Maibäume“, weiß Doris Rötzer, „dürfen nur dreimal hinter einander aufgestellt werden und müssen schon im Winter geschlagen und somit auch lange vor der Zeit, wo man sie eigentlich braucht, erbettelt werden.“ Für das Rosenium keine allzu schlimme Prozedur, denn in den vergangenen Jahren kümmerte sich die Verwaltungsangestellte um das Betteln – bei ihrem Mann. Hergerichtet und geschmückt wurde er dann von den Heimbewohnern, den Betreuungskräften und dem Hausmeister. Dabei wurden die Bänder liebevoll am „Grotzen“ und an den Kränzen angebracht.
Nach der amtlichen Abnahme ließ die Freiwilligen-Feuerwehr-Schönberg den Maibaum nicht mehr aus den Augen, damit sich keine Diebe unbemerkt nähern konnten. Das freute auch Kommandant Walter Süß, der mit seinen fleißigen Mannen den Baum am nächsten Tag an seinem Platz im Garten aufstellen konnten. Zu diesem Anlass kamen erneut Pfarrer Michael Bauer und Bürgermeister Peter Siegert. Besonders für letzteren gehört das Eintrinken des Maibaums mit einem Bärwurz zu einer festen Tradition. Mit einer deftigen Brotzeit bedankte sich Heimleiter Wolfgang Baumgardt für die Arbeit, die die Feuerwehr das ganze Jahr über zum Wohle von Heim und Bewohnern erbrachte und natürlich feierten beim anschließenden Maifest auch Heimbewohner und Pflegepersonal fröhlich mit.