Einsatzbefehl: Brand im Seniorenheim
Am 21. September gegen 18:15 Uhr ertönte der Feueralarm im Rosenium in Freyung. Sofort sahen die diensthabenden Pflegekräfte nach wo und um was es sich handelte. Doch das Bewohnerzimmer im dritten Stock war dicht verqualmt, man konnte die Hand vor den Augen nicht erkennen. Während die Feuerwehr alarmiert wurde, begannen die restlichen Pflegekräfte damit die Bewohner in einen sicheren Brandabschnitt zu bringen und vor allem die dementen Bewohner zu beruhigen.
Gott Sei Dank war diese Vorstellung nur eine Übung für die Feuerwehren der Stadt Freyung. Sie wurden von der Heimleitung gebeten, das Rosenium Freyung zu beüben. Vom Szenario selbst wussten die Feuerwehrkräfte der Feuerwehren Freyung, Winkelbrunn, Ahornöd, Kreuzberg, Neureut-Aigenstadl und Köppenreut-Falkenbach, sowie die Rettungskräfte des BRK und des Rettungsdienstes Stadler jedoch nichts.
Bereits zehn Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Einsatzkräfte am Rosenium ein. Da zu dieser Zeit noch viel Verkehr in der Kreisstadt herrschte, wurde die Anfahrt durch manches Missverständnis mit anderen Verkehrsteilnehmern erschwert. Am Heim angekommen, übernahm die Feuerwehr nach einer Einweisung durch die Schichtleitung des Rosenium das Kommando und begann mit der Bekämpfung des Feuers und der Bergung der Verwundeten.
Durch den Lärm der Sirenen aufgeschreckt und in Panik versetzt stürzte auch gleich beim Eintreffen der Einsatzkräfte eine als Bewohnerin getarnte Mitarbeiterin über die Treppe und „brach“ sich den Unterschenkel. Ebenfalls durch die Panik erlitt die Pflegedienstleitung einen „Herzinfarkt“, wodurch die Einsatzkräfte plötzlich stark gefordert wurden.
Auch eine rüstige Bewohnerin spielte bei der Übung mit und lies sich von den Feuerwehrmännern retten. Die beiden als Bewohner verkleideten Schwestern im verrauchten Zimmer des dritten Stockes konnten über die Drehleiter geborgen werden. Der letzte Verwundete wurde allerdings fast übersehen. Es waren zwar alle „Bewohner“ in Sicherheit, ein Pfleger wurde aber noch vermisst. Nach systematischer Suche fanden die Einsatzkräfte diesen mit „Platzwunde“ am Kopf in einem Bewohnerzimmer und bargen ihn mit der Trage über das Treppenhaus.
Nachdem der „Brand“ im Bewohnerzimmer gelöscht und alle Bewohner in Sicherheit gebracht wurden, wurde abschließend das „Glutnest“ kontrolliert und der letzte Rauch mit Hilfe eines Gebläses aus dem Heim befördert.
Insgesamt waren bei der Übung ca. 120 Einsatzkräfte vor Ort. Nach nur 50 Minuten war der „Brand“ gelöscht und alle „Verwundeten“ versorgt. Eine für die Mitarbeiter und Bewohner des Rosenium sehr überzeugende Leistung der Freyunger Einsatzkräfte. Zur Stärkung gab es im Anschluss eine kleine Brotzeit und natürlich auch das ein oder andere Bier.
Heimleitung, Mitarbeiter und Bewohner bedankten sich bei den Feuerwehren der Stadt Freyung, sowie dem Rettungsdienst des BRK in Freyung und dem privaten Rettungsdienst Stadler.