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Eine Aufgabe haben, gibt dem Leben einen Sinn

05.07.2018 - Rudi Demont

Kontakt mit Tieren, Gartenarbeit und handwerkliches Tun erfreut die Senioren in Lackenhäuser

Lackenhäuser. Der bekannte Dichter Adalbert Stifter weilte öfters im Rosenberger Gut in Lackenhäuser. Seit 2011 ist das Rosenberger Gut ein Roseniumhaus. An Stifter erinnert ein kleines Stiftermuseum, dass während den Umbauarbeiten am Gut ein modernes informatives Gesicht erhielt.

Hausansicht
Einrichtungsleiterin Nina Schätzl

Zu Stifters Zeiten hielt man im Gut auch Tiere. Diese Tradition hat man wieder belebt. Hasen, Schweine, Enten, Ziegen, Hühner, Katzen und sogar Meerschweinchen haben neben den Senioren eine Heimat gefunden. Dies aber nicht ohne Grund. Ein Teil der Senioren kümmert sich um die Tiere und versorgt sie. Diese Aufgabe macht ihnen Spaß und motiviert quasi ihre Lebensgeister. Heimleiterin Nina Schätzl erzählt, dass einige der Senioren richtig aufleben. Ihnen geht es mittlerweile viel besser als zum Zeitpunkt ihrer Übersiedlung ins Roseniumheim. Selbst die Bewohner deren Befinden keine Versorgung der Tiere zulässt, freuen sich über den Kontakt zu den Tieren. Junge Hasen in der Hand halten zu können und zu streicheln, führt bei ihnen zu einem Lächeln und einem Leuchten in den Augen.

Hier wird fleißig gebrütet
So lässt es sich leben
Häschen halten
Lächeln im Gesicht

Gartenarbeit ist genauso ein Thema. Der weitläufige Park des Gutes wird zum Teil ebenfalls von den rüstigeren Senioren sauber gehalten. Nach dem Sturm vom letzten Jahr gab es da für sie einiges zu tun. Selbst ein Hochbeet wurde angelegt und birgt schon einiges an Salat, der wohl bald auf den Tellern der Bewohner landet.

Er betreut die Tiere

Handwerkliche Talente sind genauso vorhanden. Letztes Jahr wurden beispielsweise gemeinsam ein Insektenhotel sowie Holzbänke und Vogelhäuser gefertigt. Kleine handwerkliche Arbeiten wie Glühbirnen wechseln, fallen ebenfalls in diesen Bereich.

Auch Ziegen gibt es
Eigenfertigung der Heimbewohner

Jeder Mensch hat natürlich andere Talente. Aber Nina Schätzl erklärt es so: „Wenn jemand zu uns kommt, ist die erste Frage: Wo steht der Einzelne und wo kann ich ihn abholen ? Damit ist gemeint, dass über Biografiearbeit, Befragung des Neulings bzw. der Angehörigen festgestellt wird, was der Betroffene in seinem Leben erlebt hat und welche persönlichen Vorlieben und Hobbies es gibt. Die daraus resultierende individuelle Betreuung ermöglicht es oft diese Menschen nicht nur Freude erleben zu lassen, sondern viele ihre Fähigkeiten wieder zu aktivieren. Das wirkt sich sehr positiv auf ihre Lebenserwartung aus, wie die Praxis beweist. Wenn beispielsweise jemand kommt, dessen Lebenserwartung auf ein halbes Jahr geschätzt wurde und er lebt heute nach fast fünf Jahren noch bei uns, ist wohl alles gesagt, schließt die Heimleiterin ihre Ausführungen. Natürlich gibt es Bewohner des Hauses, die einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen. Dies wird genauso akzeptiert. Egal ob Tierbetreuung, Gartenarbeit oder handwerkliche Tätigkeiten all dies geschieht auf freiwilliger Basis. Oft sind Bewohner noch körperlich fit, leiden aber unter Demenz. Ihre alte Kenntnisse zu aktivieren, hilft ihnen den Verlauf ihrer Krankheit zu verlangsamen.

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