Großer Dreschertag wie anno dazumal im Markt Perlesreut
Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen hatten sich viele Besucher im Ortskern von Perlesreut eingefunden, um das Drescherfest mitzufeiern, das heuer unter dem Motto „Dreschen wie früher bei uns dahoam“ stand. Natürlich durften dabei die Senioren aus dem Rosenium Perlesreut nicht fehlen.
Die Brauchtumsfreunde Perlesreut, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das alte Handwerk zu bewahren und zu pflegen, hatten kurzerhand den Marktplatz zur großen Tenne, bzw. Drescherbühne umgebaut. Schon Tage zuvor hatten sie in Vorbereitung auf das Fest in gekonnter Handarbeit per Sense das reife Korn geschnitten, Garben gebunden und zum Trocknen als Kornmandl aufgestellt, um schließlich beim eigentlichen Dreschen das Korn vom Stroh trennen zu können.
Zuerst gaben auf der Tenne die Drischeldrescher ihr Bestes. Im Vierertakt führten sie gekonnt den Dreschflegel reihum über die Kornähren. Da dies gar nicht so einfach ist, übten die Burschen schon Tage zuvor, um sich ja nicht zu blamieren. Auch Besucher konnten sich im Verlauf des Festes in der Kunst des Drischldreschens versuchen. So bildete sich auch eine Frauengruppe in der sich auch unsere Seniorin Finni Szluc beteiligte. Finni, die früher selbst noch mit dem Dreschflegel das Getreide gedroschen hatte, beherrschte diese Kunst noch ausgezeichnet und erntete daher von den zahlreichen Besuchern viel Applaus.
Bei den nächsten Vorführungen standen so alte Geräte wie eine Hagglmaschine und eine Putzmühle im Mittelpunkt. Schließlich kam noch ein originaler Dreschwagen aus früheren Jahren zum Einsatz. Mit einer speziellen Gabel hievten die Männer die Korngarben vom Leiterwagen hinauf auf den Dreschwagen. An der Vorderseite der Dreschmaschine hingen große Säcke, die die Körner fassten. Am anderen Ende kamen die Halme aus der Maschine, wo die Schaubinderinnen viel zu tun hatten, um die Halme zu bündeln.
Für Unterhaltung der Besucher zwischen den einzelnen Vorführungen sorgte zum einen die Kinder-Volkstanzgruppe Haus im Wald und zum anderen die Perlesreuter Wirtshaus Musik.
Bei einem Haferl Kaffee und einem frischen Krapfen verfolgten nicht nur die Bewohner des Roseniums Perlesreut, sondern auch zahlreiche andere Besucher das Treiben. Besonders bei den älteren Bewohnern wurden aber viele Erinnerungen wach und fast jeder konnte dazu eine Geschichte von früher mit eigenen Erlebnissen aus einer oft harten und entbehrungsreichen Zeit beisteuern, wobei sich alle einig waren, dass das Zuschauen heute wesentlich stimmungsvoller und kurzweiliger ist.
