Rosenium Tiefenbach pflegt die Kultur des Schafkopfens
Wer an einem Mittwoch nachmittags im Rosenium Tiefenbach am Speisesaal vorbeigeht, hört oft ein herzliches Lachen und seltsam anmutende Sätze wie „ I spui mit der Oidn“ oder „jetzt schmier gscheid“.
Was für manche äußerst befremdlich klingen mag, klingt einem eingefleischten Schafkopfspieler wie schöne Musik in seinen Ohren. Schafkopf ist immer noch das beliebteste und am weitesten verbreitete Kartenspiel in Bayern. Es gilt als Kulturgut und ist daher auch Teil der bayerischen Lebensart.
Deshalb treffen sich regelmäßig einmal wöchentlich bei einer halben Bier, Therese Drasch und Josef Reif, beide Bewohner des Rosenium Tiefenbach mit den Herren vom ehrenamtlichen Besuchsdienst Alois Kaml und Reinhard Sarsowski zu einer geselligen Runde Schafkopf.
Alle vier Mitspieler pflegen dieses Hobby seit ihrer Jugend und Schafkopfen war immer ein fester Bestandteil ihres Lebens. Dadurch konnten sie schon immer viele soziale Kontakte auch außerhalb der Familie aufbauen. So wurde zum Beispiel regelmäßig mit den Nachbarn gespielt oder an einem Schafkopfturnier teilgenommen, bei dem dann manchmal sogar ein Preisgeld gewonnen wurde. Aber nicht immer war ihnen das Glück im Spiel hold, sondern so manch hart verdientes Geld wurde in der Studentenzeit „verzockt“ und dann musste schon auch einmal der Gürtel enger geschnallt werden.
Reinhard Sarsowski kann sich erinnern, dass in seiner Jugendzeit, als er ins Internat Bergfried am Oberhaus kam, es sogar Bedingung war, Schafkopf spielen zu können, um in einer Clique aufgenommen zu werden.
Dass auch im Rosenium nicht auf diese alten, liebgewonnenen Gewohnheiten verzichtet werden muss und auch weiterhin wichtige soziale Kontakte mit Personen von außerhalb gepflegt werden, die gleichzeitig neue Freundschaften entstehen lassen, beweist die muntere Schafkopfrunde in Tiefenbach.
Und dass Schafkopf nicht nur eine Männerdomäne ist, zeigt sich deutlich darin, dass sich zwischenzeitlich neben der schon länger bestehenden Runde auch eine reine Damenrunde zum Schafkopfen gefunden hat.
Bleibt nur, allen weiterhin viel Spaß und a „guads Blattl“ beim Schafkopf zu wünschen.