Wer rastet….
... der muss nicht unbedingt gleich anfangen zu rosten.
Mit diesem guten Vorsatz machte sich eine bunte Truppe von Bewohnern aus dem Rosenberger Gut frohgelaunt auf den Weg, um die altersbedingt etwas müde gewordenen Knochen in Bewegung zu bringen.
Unter fröhlichem Gelächter brachen unsere Senioren in Begleitung der Pflegerinnen Nina Bernecker, Ulrike Wagner und Johanna Schneider auf, den großzügig angelegten Minigolfplatz auf dem Gelände des benachbarten Campingplatzes zu erkunden.
Bereits auf dem Weg dorthin gab Herr Kerschbaum kleine Anekdoten zum Besten, die auf ansehnliche Erfahrungen mit dem kleinen, runden Ball schließen ließen.
So war er auch der Erste, der gekonnt zum Abschlag ansetzte.
Unter den prüfenden Blicken seiner Begleiterinnen demonstrierte er großes Können und versetzte damit auch anwesende junge Besucher der Anlage in Erstaunen.
Derart angespornt wollte auch Frau Boxleitner nicht hinten anstehen und machte sich daran, zum ersten Mal in ihrem Leben, den Golfschläger zu schwingen. Doch trotz sachkundiger Anweisung ähnelte ihr Versuch den Ball auf den richtigen Weg zu bringen, irgendwie eher einer anderen Sportart, die sich wohl Eishockey nennt.
Aber wie heißt es so schön im Leben: „ Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, und durch regelmäßiges Üben kann man ja durchaus auch zur Perfektion gelangen.
Deshalb balancierte wohl Herr Promberger schon vorsorglich Stand –und Spielbein aus, um die kleine weiße Kugel dann mit gekonntem Hüftschwung geradewegs in die geeignete Öffnung zu spielen.
Unsere Betreuungskraft Ulrike flüsterte ihm dabei wohl kleine Tipps und Tricks in`s Ohr, denn er schaffte es, perfekt einzulochen.
Mit so viel Geduld und Konzentrationsvermögen war Frau Kandlbinder leider nicht gesegnet. Da die professionelle Handhabung eines Minigolfschlägers nicht zum gewünschten Erfolg führte, machte sie kurzen Prozess und rollte den Ball per Hand in das anvisierte Loch.
„Dumm darf man sein - man muss sich nur zu helfen wissen!“ Mit diesem Spruch erheiterte sie ihre zuschauenden Kollegen und verschaffte sich selbst eine gehörige Portion Selbstvertrauen.
Wie immer bei Sport und Spiel verging die Zeit wie im Flug. Nach der kräftezehrenden, mehr oder minder erfolgreichen Betätigung von Bein- und Armmuskulatur, freute man sich nun auf ein gemütliches Kaffetrinken in bequemen Stühlen.
Etwas müde, aber durchaus stolz, machten sich alle äußerst zufrieden auf den Weg nach Hause.
Herr Kerschbaum, derzeit der jüngste Bewohner im Rosenberger Gut, munterte galant die Damen mit Komplimenten auf. „Na seht ihr – wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen! Und auch wenn die Gelenke sich etwas rau bewegen, eingerostet sind wir wirklich nicht.“