Rollstuhlgerechte Gartengestaltung im Rosenium Tiefenbach
In einem Gemeinschaftsprojekt von Heimleitung, Hausbewohnern und Betreuungskräften, wurde der Garten, rund um das Rosenium in Tiefenbach, noch rollstuhlgerechter gestaltet als bisher. Dazu schmiedeten Heimleiter Wolfgang Baumgardt und das Team von der Betreuung zunächst einmal Pläne.
Da sie wissen, wie gern ihre Bewohner Tiere um sich haben, sollte in Zukunft ein kleiner Gartenteich mit Springbrunnen und Goldfischen die neue Gartenanlage zieren. Außerdem sollte ein Tischbeet entstehen, in dem Salat und Kräuter wachsen und geerntet werden können.
Doch zunächst gestaltete Hausmeister Pöschl einen Holzkasten, den er mit Folie und Stromanschlüssen für Brunnen und Pumpe präparierte. Das Ganze stellte er auf stabile Füße, damit die Bewohner mit ihrem Rollstuhl bis ganz dicht an die Wasseroberfläche fahren und so die Fische beobachten können. Die Pläne dazu hatte Heimleiter Wolfgang Baumgardt ebenso geliefert, wie die gesamte Ausstattung. Nachdem alles fertig war, kam Betreuerin Gabi Silbereisen mit einem großen Eimer, in welchem zahlreiche Goldfische schwammen, die sie den Heimbewohnern aus ihrem eigenen Bestand überließ.
Von diesem Zeitpunkt an war der Teich ein Besuchermagnet. Fast ständig hielten sich einige Bewohner in der Nähe auf, beobachteten mit viel Freunde wie die Fische ihre Runden drehten, streuten Futter hinein und genossen das leise Plätschern des Springbrunnens, das ausgesprochen beruhigend auf alle wirkt.
Als nächstens fertigte Hausmeister Pöschl ein sehr schönes, stabiles Tischbeet, dass er im Beisein und mit der Hilfe vieler Bewohner gleich neben der Terrasse aufstellte. Im Anschluss wurde überlegt, was dort wohl am besten Wachsen würde.
Um sich Anregungen zu holen, unternahmen die Tiefenbacher einen Ausflug in die Inntal-Gärtnerei nach Neuburg. Unter dem Motto „Pflanzenbeschaffung“ fuhren die Betreuungskräfte und einige Bewohnern im hauseigenen Bus zur Gärtnerei, wo sie von der großen Auswahl fasziniert waren. Immer wieder blieben die alten Herrschaften stehen, um eine Pflanze zu benennen und davon zu erzählen, was sie früher im eigenen Garten angepflanzt, was sie mochten, was gut gewachsen war und womit man viel Ärger hatte.
Viele waren Selbstversorger, weil es in der Nähe gar kein Geschäft gab, in dem man Gemüse und Obst hätte kaufen können. Doch dann kam die Qual der Wahl. Was sollten sie nehmen? Blumen, Kräuter, Gurken, Tomaten, Kohlrabi, Paprika oder Pflücksalat? An der Kasse standen sie mit einer großen Auswahl und von jedem etwas.
Wieder zu Hause im Rosenium kamen die Blumen zunächst auf die Terrasse, damit jeder ihre Farbenpracht bewundern konnte. Für Kräuter, Salat und Tomaten wurde das neue Tischbeet vorbereitet, damit die Pflanzen auch einen guten Ertrag abwerfen würden. Viele Bewohner halfen fleißig mit das Beet zu befüllen. Verwendet wurden verschiedenen Materialien, wie Reisig, Pferdeäpfel und Pflanzerde.
Und dann kam der schönste Moment. Alle Fische waren versorgt, alle Pflanzen in der Erde und mit Wasser angegossen und alle Bewohner zufrieden. Denn von jetzt an hatten sie täglich einen guten Grund um hinaus in den Garten zu gehen und zu schauen, ob es auch allen gut ging. Den Pflanzen und den Fischen. Denn was gibt es Schöneres, als sich am Wachsen und Gedeihen in der Natur zu erfreuen?!