Oktoberfest in Lackenhäuser
Oktoberfest im Seniorenheim – wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss eben der Berg zum Propheten.
Nach diesem Motto machten sich die fleißigen Pflegerinnen und Küchenmädels im Rosenberger Gut daran, den Bewohnern etwas Bierzeltstimmung zu vermitteln.
Schon am Nachmittag fand man sich zum Kaffeetrinken in trauter Runde ein. Und weil die Zeit bei einem kleinen Ratsch miteinander wie im Fluge verging, blieben alle gleich sitzen und erwarteten das Eintreffen des Musikanten.
Wie immer erschien der Bernecker Franz natürlich pünktlich und hatte selbstverständlich seine „Steyerische“ zur Unterhaltung mitgebracht. Bayerische Schmankerl wurden, gekonnt arrangiert, in der gemütlichen guten Stube aufgetischt und auch Bier stand, zwar nicht in Maßkrügen, aber als „Halbe“ im Glas in großer Menge zur Verfügung.
„Wenn schon Oktoberfest, dann muss mein Tiroler Hut her!“ so dachte sich wohl unser Herr Promberger. Wie auf dem Foto oben dokumentiert, stellte er seine eigene Kreativität bei der Kleiderwahl zur Schau. Er verband das Bequeme mit dem Erwarteten; setzte zur Feier des Tages den Trachtenhut auf und ließ das Blau seiner Sportjacke hervorragend mit der Tischdecke harmonieren.
Die Klänge der Harmonika forderten immer wieder zum Schunkeln auf und so manch einer sang, zusammen mit dem Vollblutmusiker Franz, Gstanzl und bekannte Unterhaltungslieder. Da es im fortgeschrittenen Alter doch etwas beschwerlich ist, auf die Tische zu klettern, wurde das Parkett kurzerhand freigeräumt, so dass auch Frau Schaal sich an ein Tänzchen mit Martina wagte.
Einige nicht so Wagemutige beobachteten das Treiben lieber auf sicheren Sitzplätzen und unterstützten dafür mit Inbrunst den voluminösen Bariton des Herrn Bernecker durch ihre zarten Altstimmen.
Zu den Anekdoten und Witzen des Musikanten wurde kräftig applaudiert und vereinzelte Lachtränen mussten aus den Augen gewischt werden.
Irgendwann geht jedes Fest zu Ende. Nach diesem kurzweiligen Nachmittag waren alle froh, sich des Abends zur Ruhe legen zu können, wobei der genossene Gerstensaft für einen ruhigen Schlummer sorgte.