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Neureichenau

Zu Gast auf einem Erlebnis-Bio-Bergbauernhof

08.08.2013 - Dagmar Isabell Schmidbauer

Für ihren jüngsten Ausflug haben sich Bewohner und Betreuer aus dem Rosenium Neureichenau ein ganz besonders schönes und wunderbar in die Natur eingegliedertes Ziel ausgesucht: Den Link´nhof. Dort wurden sie von Familienoberhaupt Ludwig Mößthaler und seiner Schwiegertochter, der Erlebnisbäuerin Stefanie Mauritz, empfangen. Bei einem unterhaltsamen Rundgang erfuhren die Ausflügler mehr über Hof, Tiere, Arbeit und die abwechslungsreiche Geschichte des Anwesens.

Denn der Link´nhof in Oberriedelsbach, auf halber Höhe zum Dreisessel und direkt im Dreiländereck: Böhmen, Bayern, Österreich gelegen, ist einer der schönsten Höfe der Region. Das wurde ihm mit dem DLG-Güte Siegel (Damit werden Fleisch, Futtermittel und ganz besondere Unterkünfte ausgezeichnet.) und der zweimaligen Auszeichnung: „Ferienhof des Jahres“ bestätigt. Feriengäste und Besucher, die hier auf 960 Meter Höhe ihren Urlaub oder eben nur ein paar schöne Stunden verbringen, erleben einen atemberaubenden Fernblick, jede Menge Tiere, Arbeiten in der Natur und einen herzlichen Familienanschluss. Untergebracht sind sie etwa im „Kuhstall“, im „Hennenstall“ oder in einem der neuen Blockhäuser, die wie jede Ferienwohnung mit dem modernsten Komfort ausgestattet wurde.

Mit einer Ferienwohnung fing alles an, damals, vor zwanzig Jahren, als die ersten Sommerfrischler zum Hof heraufkamen. Doch eigentlich ging alles ja noch viel früher los...

Schon im Jahre 1833 stand auf dem Grund, der noch immer in Mößthaler Hand ist und von Generation zu Generation weiter gegeben wurde, ein Blockhaus. Der heutige Hausherr, Ludwig Mößthaler, geht davon aus, dass es als Unterkunft für die Holzhauer diente. Er vermutet, dass die Vorfahren, wie so viele damals, aus Südtirol kamen, vielleicht sogar Sträflinge waren, die sich mit dem Roden von neuen Grundstücken ihre Freiheit erarbeiten konnten.

Damals überschrieb es ein Raimund Link an Josef Mößthaler und der baute im Jahre 1874 an Stelle der Holzhütte ein uriges Waldlerhaus. Fünf Kinder gingen aus der Ehe mit seiner ersten Frau Katharina und zehn weitere aus der Ehe mit Maria hervor. Doch das Leben als Waldlerfamilie war hart, warum viele der Kinder früh verstarben. Die Familie besaß ein paar Tagwerk Grund, von dem sie gerade so leben konnten. Sie bauten Kartoffeln, Hafer oder Gerste, Karotten und Rüben an und schafften es damit über den harten Winter. Der Boden hatte viele Steine und machte das Arbeiten auf dem Berg noch mühsamer. Das Haus war nach Süden ausgerichtet und die Tiere lebten mit den Menschen unter einem Dach, damit sie im Winter, wenn der Böhmwind manchmal drei Wochen ums Haus strich und alles zuwachelte, nicht hinaus mussten. „Da saßen sie dann in der großen Stube, lauschten den Geschichten der Großmutter und genossen die Wärme des Feuers“, erzählte Mößthaler seinen Gästen.

„Draußen hat es gestürmt und gewachelt und man wusste doch, dass man mit allem, was notwendig war, versorgt wurde.“ Das kennt nicht nur Mößthaler aus seiner eigenen Kindheit, sondern auch viele der Besucher. Und solche Geschichten lieben sie, denn nur zu gern versetzen sie sich zurück in diese Zeit, in der sie selbst noch jung, tüchtig und aktiv waren.

Bevor der Winter kam, musste in Frühjahr, Sommer und Herbst gut gearbeitet werden. „Die haben wie die Eichkatzerl alles nach Hause getragen, damit der Winter kommen konnte.“, erzählt Mößthaler weiter. Wenn der Wind sich beruhigt hatte, konnten die Waldler mit Schneeschuhen einen Weg zum Nachbarn trampeln und auch wieder nach Neureichenau ins Dorf gehen oder mit den Ski hinunterfahren. Einmal in der Woche gingen sie zum Einkaufen und mussten dann alles mit dem Rucksack oder dem Schlitten den Berg hinaufbringen.

1919 brannte in einem Winter bei strengem Böhmwind das Haus ab, eine Tragödie für Mensch und Tier. Der Hof wurde wieder errichtet und jetzt gab es auch ein wenig Strom, den ein Kraftwerk, das vom Grenzbach, der zwischen Riedelsbach und Lackenhäuser verläuft, unregelmäßig lieferte. Auf eine Straße mussten die Mößthalers aber bis in die 1970er Jahre warten. Von da an wurde vieles leichter, doch das Leben, vor allem im Winter, blieb trotzdem hart. Ludwig Mößthaler sen. musste als junger Mann in den Krieg, geriet in russische Gefangenschaft und kam erst im Jahre 1947 nach Hause zurück. 1949 heiratete er seine Rosa, mit der er drei Kinder hatte. 1971 verstarb der Vater und Ludwig Mößthaler jun. musste 18-jährig den Hof übernehmen. Zwei Jahre später heiratete er seine Lydia, mit der er noch heute den Hof und seit 1990 die Urlaubsgäste betreut.

Von ihrem ursprünglichen Besitzer leiteten sie den Namen Link´nhof ab und künftig nannten sie sich für die Urlaubsgäste „Wohlfühlbauernhof“. „Wir bieten Urlaub auf dem Bauernhof an und im Vergleich zu manch anderen, leben wir wirklich noch auf einem bewirtschafteten Hof“, freut sich Stephanie Mauritz, die sich erst kürzlich zur Erlebnisbäuerin weitergebildet hat und weiß, wie man interessante Programme für Jung und Alt zusammenstellt.

Bei dem von ihr geführten Rundgang über Hof und Stallungen erzählt sie, dass die Kühe und Schweine, die Hennen und Ziegen aus dem Haupthaus längst ausgezogen sind, um Platz für die Urlaubsgäste zu machen. Dafür leben sie heute aber in extra gebauten Stallungen. „Heute ist das mit dem Böhmwind ja nicht mehr so tragisch. Wir haben Räumfahrzeuge, die mit jeder Schneemenge zurecht kommen“, erzählt sie. Und die Feriengäste freut es. Sie genießen die schneesichere Gegend, gehen Skifahren, Schneeschuh wandern oder nutzen die Schlittenbahn am Haus. „Wenn es draußen wachelt, dann sitzen sie behaglich in den Blockhütten und genießen den Blick aus dem Fenster, der bis in die Alpen reichen kann.

Besonders beliebt bei den Senioren waren an diesem Tag Minischweine, Esel, kleine Ponys und Ziegen, Hasen zum Streicheln, Haflinger zum Füttern, und selbst die Kühe, die hier auf der Weide stehen, wurden genau betrachtet. „Bei uns ist alles Bio, alles Natur. Wir haben eine so schöne Natur hier oben, da ist es direkt eine Pflicht, sich darum zu kümmern“, schwärmt Stephanie Mauritz. Zum Hof gehören auch Biotope, Arnikawiesen und ein Naturweiher.

Nachdem die Gäste allen Tieren einen Besuch abgestattet hatten, durften sie an einer langen Tafel Platz nehmen und genießen, was Feld und Küche auf dem Link´nhof zu bieten haben. „Das ist es, was uns ausmacht, was wir hier oben schon immer gemacht haben und das ist es, was wir am besten können“, fasst Ludwig Mößthaler stolz zusammen. Und hoffentlich machen sie auch in den nächsten Generationen noch damit weiter: Mit ihren Tieren und ihrer Herzlichkeit. Damit sich auch in Zukunft ihre Gäste über dieses herrliche Fleckchen Erde und ein Leben im Einklang mit der Natur freuen können.

Näheres unter www.linknhof.de
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