Eine Katze für das Rosenium in Tiefenbach

Scheu linste die einjährige, schwarz-weiße Katze Lilly aus ihrer Box und beobachtete die vielen fremden Menschen rundherum. Seit kurzem ist sie eine der Bewohnerinnen im Rosenium in Tiefenbach und findet seither jeden Tag neue Freunde.

Dass Lilly überhaupt nach Tiefenbach kommen durfte, hatte Bewohner und Personal aus dem Rosenium einige Anstrengung gekostet. Denn zunächst einmal galt es, Heimleiter Wolfgang Baumgardt vom Nutzen des Tieres zu überzeugen.

Haustiere und vor allem Katzen, so das Hauptargument, haben in Altenwohnheimen einen hohen therapeutischen Nutzen, wussten die Befürworter. Skeptiker hielten dagegen, dass sie Dreck machen und sich letztlich auch jemand um sie kümmern muss.

Also wurde Dunja Maday zur Katzenbeauftragten ernannt, die für das Wohl und die Sauberkeit des künftigen Mitbewohners zuständig sein solle.

Vor dem Einzug des künftigen Bewohners musste alles Nötige eingekauft werden. Heimleiter Baumgardt stellte einen Etat zur Verfügung und Dunja Maday fuhr mit zwei Bewohnerinnen in ein Fachgeschäft um dort: Katzentoilette, Kratzbaum, Futter und vieles mehr zu erstehen. Am Schluss ihrer Einkaufstour war der Roseniumbus vollbeladen und die Einkäuferinnen strahlten in schönster Vorfreude auf ihren neuen Bewohner.

Doch der musste erst einmal gesucht und gefunden werden. Jetzt galt es, die Fragen nach dem Alter der Katze oder ihrer Fellfarbe zu klären. Jeder hatte so seine eigenen Vorstellungen und letztlich war es gut, dass sich ein engagierter Tierliebhaber der Sache annahm. Keiner wusste, wie Lilly aussehen würde, doch als sie zum ersten Mal das Rosenium betrat, waren alle aus dem Häuschen und selbst die Skeptiker schwiegen, weil sich die neue Bewohnerin gleich in die Herzen ihrer Gastgeber schnurrte. Damit ging ein langgehegter Traum in Erfüllung und was Lilly als neue Heimbewohnerin so alles anstellen wird, um sich bei den Bewohnern auch in Zukunft einzuschmeicheln, wird bestimmt demnächst hier zu lesen sein …