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Nur ein Beruf oder doch Berufung?

02.09.2014 - Dunja Maday

Leider sind in der heutigen Zeit Schlagzeilen wie „Pflegenotstand“ oder „Fachkräftemangel in der Pflege“ keine Seltenheit, eine Situation die auch bei uns in Niederbayern vermehrt zu finden ist. Dies beweisen nicht nur Statistiken, sondern auch erste Pflegestammtische wie zuletzt auch in Neuhausen bei Deggendorf. Dort wurden zentrale Themen, wie zum Beispiel „Eine menschenwürdige Versorgung von Bewohnern im Altenheim und wie man diese erreichen kann“ lebhaft diskutiert. Dies alles zusammengenommen war Grund genug, die Schüler des Rosenium in Tiefenbach zu befragen, warum sie sich gerade für einen Beruf in der Altenpflege entschieden haben.

Am 1. August 2014 haben je zwei Frauen und Männer ihre insgesamt dreijährige Ausbildung hier begonnen.

Bereitwillig stimmten sie alle zu, Auskunft darüber zu geben, wieso gerade dieser Beruf für sie interessant gewesen ist und was sie letztlich dazu bewogen hat, ihre Ausbildung im Rosenium Tiefenbach zu beginnen.

Die erste Schülerin ist die sechzehnjährige Sabrina Lang. Sie hatte schon sehr früh Kontakt mit älteren Menschen, da sie schon als Kind regelmäßig in den Ferien ihre Oma begleitete, die als Betreuungskraft in einem Altenheim in Hauzenberg arbeitet. Sie fühlte sich dort immer sehr wohl, was auch in ihr den Entschluss reifen ließ, wie ihre Oma im sozialen Bereich der Altenpflege zu arbeiten. Dabei erhielt sie aus ihrem persönlichen Umfeld nicht immer nur Zustimmung und so manch einer riet ihr sogar direkt davon ab, diesen auch körperlich anspruchsvollen Beruf zu erlernen. Aber nach einem Betreuungs- und Pflegepraktikum, in dem ihr bestätigt wurde wie befriedigend und erfüllend die Arbeit mit alten Menschen sein kann, stand für sie endgültig fest, dass ein Arbeiten in der Altenpflege genau „ihr Ding“ sei.

Auf die Frage warum sie ihre Ausbildung ausgerechnet in Tiefenbach absolviert, obwohl andere Häuser viel näher zu ihrem Heimatort Prag bei Hutthurm liegen, gab sie zur Antwort, dass sie das freundliche und herzliche Bewerbungsgespräch mit dem Heimleiter Wolfgang Baumgardt und der Pflegedienstleitung Christine Windorfer restlos überzeugt hatte, hier ihren Weg zu gehen.

Die zweite im Bunde der Auszubildenden ist Natascha Schweier. Sie startete ihre Lehre zur Altenpflegerin im 1. Ausbildungsjahr in ihrem Heimatort, wechselte aber umzugsbedingt nach Niederbayern, um dort ihre Lehre im 2. Ausbildungsjahr fortzusetzen. In einem Altenheim zu arbeiten, wo man schon von Berufs wegen auch immer wieder mit dem Tod konfrontiert wird, kam für sie anfangs auf keinen Fall in Frage, da sie selbst große Schwierigkeiten hatte, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Aber auch sie stellte nach einem Praktikum in der Altenpflege fest, dass die Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen anders war, als sie zunächst gedacht hatte.

Als sie sich dann entschloss den Beruf der Altenpflegerin zu erlernen, wollte sie das in einem Heim machen, das großen Wert darauf legt, seine Bewohner mit Herz und Leidenschaft zu pflegen. Sie sieht den Beruf der Altenpflege nicht nur als einen Job an, sondern empfindet ihn als Berufung. Für sie steht dabei an erster Stelle, den Bewohnern ein altersgerechtes und angenehmes Leben, sowie ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.

Zum Schluss wären da noch der 23-jährige Qiyomiddin Qiyomov und der 27-jährige Azamdzhon Usmanov aus Tadschikistan in Zentralasien. Beide sprechen ein gutes und verständliches Deutsch, das sie auf der Universität ihres Landes gelernt haben. Es war für sie nicht leicht, zunächst all die bürokratischen Hürden zu nehmen, die es erforderte in Deutschland den Beruf der Altenpflege zu erlernen. Die Familie spielt in ihrer Heimat Tadschikistan eine große Rolle, weshalb es nicht überrascht, dass für beide Respekt vor und liebevolles Umgehen mit alten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist. Nach ihrer Zeit auf der Universität hatten beide schon Gelegenheit, im sozialen Bereich, wie etwa mit behinderten Kindern und älteren Menschen zu arbeiten. Allerdings gibt es im stark landwirtschaftlich geprägten Tadschikistan nur sehr wenige Altenheime. Deshalb wuchs bei beiden der Wunsch, den Beruf der Altenpflege von Grund auf zu lernen, um älteren Menschen bestmöglichst zu helfen. Für sie ist es auch sehr wichtig, dort zu arbeiten wo das Arbeitsklima gut ist und man Freude an der Arbeit haben kann. Das haben sie hier in Tiefenbach gefunden.

Sieht man den vier Schülern bei der Arbeit zu und blickt dabei in die lächelnden und zufriedenen Gesichter der Bewohner, lässt sich abschließend sagen, dass für die vier neuen Auszubildenden die Altenpflege nicht nur ein Beruf, sondern wirklich auch eine Berufung ist.

Ein Dankeschön an Sabrina, Natascha, Qiyomiddin und Azamdzhon dafür, dass sie bereit waren, ausführlich über ihre Beweggründe Auskunft zu geben.

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