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Von der Seele geschrieben

14.02.2018 - Karsta Panzner

Reaktion auf ein Interview mit Herrn Fussek zu dessen 65. Geburtstag, veröffentlicht in der PNP vom 01.02.2018

Vielleicht haben es einige von uns gelesen und vielleicht haben sich auch einige von uns darüber geärgert – ich zumindest war ehrlich geschockt, als ich das oben besagte Interview mit Herrn Fussek in der PNP zunächst nur überflogen hatte. Zuerst wollte ich mir das gar nicht weiter antun, aber dann stolperte ich über einen Satz: Herr Fussek berichtete davon, dass ihm angeblich ein alter Mann anvertraut hätte, er habe das KZ überlebt, aber die Zustände im Altenheim seien schlimmer als alles, was er bisher erlebt habe… Ich war fassungslos und musste mir meinen Frust von der Seele schreiben. Natürlich wurde der Leserbrief in der PNP nicht veröffentlicht. Aber ich denke, wir alle haben ein besseres Image verdient und wir alle arbeiten auch jeden Tag aufs Neue hart daran.

Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen!

Sehr geehrter Herr Fussek,

mit Befremden und einem gewissen Maß an Wut habe ich Ihre Äußerungen zum Thema Pflege in der PNP gelesen. Wer gibt Ihnen das Recht, so über die angeblich katastrophalen Zustände in den Heimen zu berichten? Ihre beruflichen Erfahrungen basieren, wie Sie selbst sagen, auf Diensten in der ambulanten Pflege – vor wie vielen Jahren? Wann haben Sie in einer stationären Einrichtung Dienst gemacht, mit allem „Drum und Dran“?

Ich weiß von einigen meiner Kollegen, die Sie auf Veranstaltungen erlebt haben, dass Sie kein gutes Haar an der Pflege lassen und auch den engagiertesten Pflegerinnen und Pflegern versuchen ein schlechtes Bild zu suggerieren. Das finde ich zutiefst beschämend für einen selbsternannten „Pflegepapst“, von dem ich mehr Rundblick erwarten würde.

Sicherlich gibt es auch in der Pflege schwarze Schafe, wie wohl in allen Berufsgruppen. Aber was ist mit all den Senioren, die sich geborgen und behütet fühlen, die teilnehmen können an einem abwechslungsreichen Leben in Gemeinschaft, die akzeptiert und angenommen sind? Wie soll man sonst Aussagen werten, die da heißen: „Im Himmel könnt`s nicht schöner sein“, „Ich fühl mich so zuhause“ oder „Schwester, ich hab Sie lieb…“? Was ist mit den vielen zufriedenen Angehörigen (ja, auch die gibt es !!!), die – nicht nur zu Weihnachten - DANKE sagen. „DANKE, dass Menschen wie Sie unseren Vater versorgen und ihm jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern“ oder „DANKE für Ihre wertschätzende und liebevolle Pflege“.

Wir Pflegenden sind täglich mit vielen verschiedenen Charakteren und Eigenschaften unserer Bewohner konfrontiert – mit ruhigen, anspruchslosen, zufriedenen und genügsamen. Aber auch mit anstrengenden, fordernden, manchmal lauten oder verzagten Menschen.

Es ist nicht zu leugnen, dass es immer mal wieder anstrengende Tage gibt, die uns alles abverlangen und die uns erschöpft heimgehen lassen. Dennoch sind das doch auch immer Tage, die es wert waren, sie mit unseren uns anvertrauten Bewohnern zu verbringen und an denen wir unsere Einrichtungen mit einem guten Gefühl verlassen: mit dem Gefühl, einem alten Menschen etwas Gutes getan zu haben, für ihn dagewesen zu sein – vielleicht nur für ein paar Minuten, aber wie wertvoll sind diese Minuten für beide Seiten! Die Zeiten von „satt und sauber“ sind doch nun wirklich vorbei!!!

Hören Sie auf, die Pflege als furchtbar zu verteufeln und helfen Sie vielmehr mit, dieser Berufsgruppe auch mal ein positives Image zu gestatten. Pflege in Deutschland ist nicht schlecht und hat es bei allem, was sicherlich noch zu verbessern ist, wahrhaft verdient, auch so dargestellt zu werden.

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